Ich bin in Münchberg/ofr aufgewachsen und bis zum Abitur dort in die Schule gegangen. In München, Innsbruck und Köln studierte ich Deutsch, Geschichte, Englisch und Sport und absolvierte die Referendarzeit an mehreren Schulen in München und Kronach. Nach dem zweiten Staatsexamen ging ich an die Uni Würzburg als Ausbildungsleiterin für die Sportstudierenden an Gymnasien. Die Olympischen Spiele 1972 zogen mich nach München an die Schule zurück.
Wegen eines Wadenmuskelrisses mit anschließender Thrombose verpasste ich leider die Teilnahme an Olympia 1972. Nach vier Jahren Schuldienst wurde ich nach Augsburg an die Uni berufen, wo ich bis zu meiner Pensionierung ebenfalls am Sportzentrum Ausbildungsleiterin für die Sportstudentinnen an Gymnasien war. Hatte ich in Würzburg auch noch Turnen, Trampolinspringen, Ski- und Eislauf unterrichtet, so beschränkte ich mich nun auf Schwimmen, Wasserspringen, Leichtathletik, Handball, Basketball, Volleyball, kleine Spiele und Tennis. Dazu kamen die Didaktiken dieser Fächer sowie methodische Vorlesungen und Seminare.
Da meine Eltern sporbegeistert waren, wuchs ich in einem Turnverein mit den verschiedensten Abteilungen auf, in dem ich viele Sportarten ausprobieren konnte. Ich turnte, fuhr Ski, spielte Handball, übte Wasserspringen, und schwamm und tauchte begeistert. Den ersten Preis gab es bei einer Schülermeisterschaft im Wasserspringen. Während meines einjährigen Aufenthaltes in Irland mit 13 Jahren lernte ich Hockey und Tennis spielen. Als ich zum Studium nach München ging trainierte ich außer Leichtathletik noch Wasserspringen und spielte Handball.
1952 war ich bereits Vizemeisterin bei der Jugend im Speerwurf geworden, das Jahr darauf konnte ich die Jugendmeisterschaft gewinnen. Nun entschied ich mich ganz für die Leichtathletik. Meine Vielseitigkeit im Sport kam mir natürlich beim Sportstudium zugute. Bei den Frauen begann ich gleich mit einem zweiten Platz und durfte mit nach Bern zu den Europameisterschaften. (Später noch Stockholm und Athen). Am Abend vor dem Wettkampf stolperte ich auf der Treppe, verstauchte mir den Knöchel und warf unter Wert. So begann mein Pech bei großen internationalen Meisterschaften. Bei 35 Länderkämpfen war ich bedeutend erfolgreicher und siegte meist.
Bei Deutschen Meisterschaften kam ich 20 Jahre hintereinander in den Endkampf (Speer) und wurde dabei 3x Meisterin und 11x Vizemeisterin. 1952 hatte ich einen Platz bei der Jugendfahrt nach Helsinki gewonnen. Wir besuchten viele Wettkämpfe. Besonders angetan war ich vom Sieg der Zatopeks und Dana Zatopek wurde mein großes Vorbild. Ich träumte von einer Teilnahme bei Olympia. Zu meiner eigenen Überraschung war ich 1956 schon dabei. Ich verbesserte den Deutschen Rekord dreimal, wurde die erste deutsche 50m-Werferin. Melbourne bedeutete einen Flug um die Welt. Leider fanden die Spiele sehr spät im Jahr statt und das war mein Pech. Als zweitbeste Werferin der Welt mußte ich allein in Münchberg im Schnee trainieren, hatte einige Wochen Wettkampfpause und verlor durch den langen Flug und das Training in Honolulu in total übermüdetem Zustand die Schnelligkeit im Arm. Es wurde ein großer Favouritensturz, den mir der DLV nie verzieh. Auch 1960 in Rom war ich Mitglied der Olympiamannschaft, allerdings in einem schlechteren Jahr nach zwei Operationen und dem Staatsexamen. Ich schied in der Qualifikation aus.
Weitere Erfolge: 18 deutsche Studentenmeisterschaften (K+Sp), 4 Universiadesiege (Sp), 12 Süddeutsche Meisterschaften (Sp), 19 Bayer. Meisterschaften (K+Sp), mehrfache DJMM und DMM-Siege mit der Mannschaft des TSV 1860 München.
Meine Bestleistungen: Speer 55,16 m - Diskus 49,87 m - Kugel 13,98 m - Schlagball 76 m - Schleuderball 56 m.
In verschiedenen Seniorenklassen konnte ich in den Folgejahren viele Siege und Medaillen im Speer-, Diskus-, kugel- und Hammerwerfen bei Welt-, Europa und Deutschen Meisterschaften, auch bei den Masters Games, den Olympischen Spielen der Senioren gewinnen.
Solange ich aktiv war, betätigte ich mich gleichzeitig als Trainerin für jüngere Sportler: beim TSV Münchberg, bei 1860 München, beim TV73 Würzburg, als Konditionstrainer im Würzburger Schwimmverein, einige Jahre auch beim TSV Göggingen.
Funktionen durchlief ich mehr als genug: Studentinnenvertreterin beim ADH, Bezirkslehrwartin , BLV-Jugend- und Frauenwartin, Trainerin für die besten Bayerischen Speerwerferinnen und Mitbegründerin der deutschen Speerwurfschule.
Leider hatte ich während meiner Dienstzeit einige böse Unfälle, die in vier Knie- und einer Hüftoperation gipfelten, weshalb ich mich von aller Trainertätigkeit zurückgezogen hatte. Meine diesjährigen Erfolge in W 65 (EM 1. Werfermehrkampf, 2. Diskus und Speer, 3. Gewichtwerfen) trotz meiner Behinderung haben mich sehr gefreut.
Noch mehr freue ich mich aber über die Begeisterung der Gögginger Schüler und Schülerinnen und Jugendlichen beim Wurf. Da kann man nur mithelfen und sein Wissen und seine Erfahrung an die junge Generation weitergeben! Nächstes Jahr, hoffe ich, sind wir auch in den Würfen gut im Rennen!
Mein zweites großes Hobby ist derzeit die Musik, vor allem, selbst am Keyboard zu üben.
Zur Zeit leiste ich meinen Zivildienst in Form eines Freiwilligen Sozialen Jahres (FSJ) beim TSV Göggingen ab. Bis Ende August 2005 sind ich und mein Kollege (Markus Steidle) mit den verschiedensten Aufgaben innerhalb des Vereines betraut. Am 30. Oktober ging meine Ausbildung zum Jugendübungsleiter, welche im Rahmen des FSJ von unserem Dachverband dem BLSV angeboten wurde zu Ende. Zu meinen wichtigsten Aufgaben gehört das Training der B-Schüler am Dienstag, Freitag und Samstag, sowie die Mitarbeit im Waldkindergarten. Bei der Etablierung einer nachmittäglichen Hausaufgabenbetreuung mit Sport stießen wir allerdings an unsere Grenzen, was heißt, dass wir mit Startschwierigkeiten in Bezug auf die Teilnehmerzahl zu kämpfen haben. Einen großen Teil unserer Zeit verbringen wir unter der Obhut von Herrn Schweiger damit, handwerkliche sowie gärtnerische Tätigkeiten zu vollbringen.
Mein Leben vor und nach dem FSJBis August 1999 war ich auf der Realschule in Bobingen, danach habe ich eine 3,5 jährige Ausbildung bei Erhard und Leimer zum Elektroinstallateur abgeschlossen. Auf der Berufsoberschule in Augsburg war es mir möglich nach nur einem Jahr die Fachhochschulreife zu erwerben. Nach Beendigung des FSJ, werde ich wahrscheinlich ein Studium im Bereich der Elektrotechnik an einer Fachhochschule beginnen. Ob ich auch nach meinem FSJ weiter beim TSV Göggingen als Übungsleiter beschäftigt sein werde, weiß ich noch nicht genau.
Meine sportliche Laufbahn, begann ebenfalls beim TSV Göggingen, wo ich erst im Kinderturnen und später bis zu meinem 20. Lebensjahr in der Leichtathletik aktiv war. Seit etwa meinem 15. Lebensjahr bin ich nun Leistungssportler und fühlte mich unter der Obhut meines Trainers ( in Göggingen und jetzt beim PSV Königsbrunn) Georg Kusterer so wohl, dass ich noch nicht so bald an ein Ende meiner Zeit als aktiver Leichtathlet denke. Durch ein konsequentes und hartes Training stellten sich bald auch allerhand Erfolge ein:
Bayrischer Vizemeister 4 x 400 Meter Junioren 3. Plätze auf bayrischen Meisterschaften im Crosslauf ( 2x ), 3x1000 Meter ( 2x ) Qualifikation für die deutsche Meisterschaft ( 4x400 Meter Jugend A ), 11x Schwäbischer Meister (Crosslauf Einzel / Mannschaft, 3x1000 Meter - Staffel, 10KM Straßenlauf Einzel / Mannschaft, 1500 Meter Einzel)